Trümmerberg-Eutritzsch

  • vor 1900

    Schloss Debrahof Eutritzsch (1897, Bruno Bürger und Ottilie) Alt-Leipziger Gaststätten auf Postkarten, VEB E.A. Seemann Verl. 1989 Nördlich des Parkes und der heutigen Parkbühne befanden sich die Garten- und Terassenanlagen des Schloss Debrahof (Gräfestr. 31), einer beliebten Obstweinschänke, die1895 eröffnet wurde. Das Ausflugsziel wurde in Zeitungsanzeigen als „Leipzigs schönstes Gartenlokal“ oder „Paradies des Nordens“ gepriesen. Hier wurden Parkfeste gefeiert, Obstwein oder Gose ausgeschenkt und Konditoreiwaren angeboten. In direkter Nachbarschaft befand sich der Helios-Sportplatz, der in Erinnerung an die 1936 geschlossene Lokalität heute Sportplatz Debrahof heißt. An Stelle der einstigen Anlagen befinden sich heute Privatgärten.

  • nach 1900

    Im Oktober 1910 wurde die Erweiterung des Eutritzscher Parks durch einen Kinderspielplatz und eine Spielwiese beschlossen. C.F. Hampel (Gartendirektor von 1900-1919) veranlasste 1912 die Planung des nördlichen Parkteils, mit der er N. Molzen, seinen späteren Nachfolger (Gartendirektor von 1920-1947) beauftragte. In den Jahren 1913/14 gelangte dieser Parkteil zur Ausführung. Bei der Planung folgte man der allgemeinen Entwicklung, bei der eine zunehmend aktiv nutzbare Freizeit mit Körperertüchtigung und Erholung im Vordergrund stand. Ein Sandrondell und ein Rasenspielplatz wurden integriert. Im Laufe der Zeit erfuhr der Park einige Veränderungen. So wurde der Teich mehrmals saniert, seine Sohle tiefer gelegt und das Ufer verändert. Erweiterung des Parkes in L.- Eutritzsch (um 1913/14) Für…

  • nach 1989

    Bauvorhaben an der Parkbühne Eutritzsch im Jahr 1991 Die Parkbühne befindet sich in einem zum Teil stark renovierungsbedürftigem Zustand. Die dringend notwendigen Arbeiten sollen bis Mai 1992 soweit abgeschlossen sein, daß die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Parkbühne soll dann für Konzert- und Kinoveranstaltungen u.ä. genutzt werden. Dabei haben alle interessierten Initiativen, Gruppen oder Vereine die Möglichkeit, eigene Veranstaltungen durchzuführen. Hierzu wird ein Kulturkalender „Parkbühne“ erstellt. Zur Organisation und technischen Sicherstellung der Aktivitäten soll eine ABM-Stelle eingerichtet werden. Freigelände Die vorhandenen Freiflächen sollen als Übungsfläche für die Ausbildung lernbehinderter Gartenbaufachwerker dienen. Dabei wird angestrebt, den ursprünglichen Charakter der Grundstücksanlage wiederherzustellen. Die Öffnung des Grundstückes zur angrenzenden Schwimmhalle und…

  • 1949 bis 1989 – DDR

    In den 50-er Jahren gab es noch keine Parkbühne an dieser Stelle, aber eine feste Holzbühne auf der Wiese im Arthur-Bretschneider-Park. Aber ich erinnere mich noch an den Bau der Schwimmhalle in der Kleiststraße. Sie wurde hauptsächlich von Russen aufgebaut. Die russischen Soldaten, es waren noch ganz junge Kerle, campierten unter strenger Bewachung auf dem Gelände der Parkbühne. Damals als Kind, ich war ca. 14 Jahre alt, brachte ich mit Freunden Essen und Zigaretten zu den Soldaten. Eine meiner Freundinen hatte die Zigaretten  ihrer Mutter geklaut, um den Soldaten etwas gutes zu tun. Wir fanden es „cool“ mal Kontakt zu den Russen zu haben. Am… …15. November 1968 trafen sich…

  • Aufbaujahre bis 1949

    Zeitzeugenberichte: Trümmerberg in Eutritzsch? – Ursel Völkel Nach meinen Erinnerungen gab es auf dem Gelände der Parkbühne keinen Trümmerberg, aber ich habe eine ganz andere Erinnerung an dieses Gebiet, welches mich bis heute mit Entsetzen und Wut erfüllt.Es war Ende Mai 1945, der Abzug der Amerikaner stand unmittelbar bevor.Der Park war unser täglicher Spielplatz. Zu diesem Zeitpunkt war ich 13 Jahre alt.Eines Tages fuhren auf das besagte Gelände LKWs der Amerikaner und entluden eine Fracht, die uns Kindern das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Die Ladung der LKWs bestand aus allen möglichen Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse, Corned Beef, Butter und Brot, Wurst, Orangen, Bananen, usw. (um nur einiges…

  • 2. Weltkrieg

    Der Kriegsverlauf in Leipzig 1939:                                      – Kriegsbeginn – in Leipzig werden die Museen geschlossen Herbst 1939-1941:                – die Leipziger Messe wird für deutsche Propaganda genutzt 30.08.1940:                            – erste Bomben werden in der Nähe von Leipzig über Böhlitz-Ehrenberg abgeworfen 10.10.1940:                            – erste Bombenschäden im Süden Leipzigs August 1942:                         – erste Todesopfer durch Luftangriffe in Leipzig 1942/43 Auf der Grünfläche am Eingang der Thaer-straße und auf dem Schmuckplatz am Ende der Schiebestraße werden zur Vorsorge gegen Bombenangriffe tiefe Löschwasserbecken angelegt (wieder zugeschüttet nach 1945). 1943 Am 31. August und 20. Oktober entstehen in Eutritzsch durch angloamerikanische Bombenangriffe erste Brandschäden in der Gräfestraße. Der Angriff am 4. Dezember hinterläßt große Bombenschäden vorwiegend…